Stimme Spezial (LOG 370)
Therapeutische Interventionen bei Vocal cord dysfunction (VCD) und anderen Herausforderungen in der Stimmtherapie

14.11.2025 / 13:00 – 18:30 Uhr
15.11.2025 / 09:00 – 16:30 Uhr

Menschen, die mit Stimmproblemen zu tun haben, berichten oft auch von anderen Symptomen wie Kloßgefühl, Schleimbildung / häufigem Schlucken / Reflux und Schmerzen. Auch das Problem von Laryngospasmen / der Vocal cord dysfunktion VCD (neuer Begriff: Inducible laryngeal obstruction / ILO) wird uns immer häufiger vorgestellt. Im Seminar werden mögliche logopädische Interventionen bei ILO demonstriert und diskutiert.

In der Stimmtherapie sehen wir auch Menschen mit Diagnosen wie Fibromyalgie, Tinnitus und Schmerzempfindungen, für die es keine organischen oder strukturellen Nachweise gibt. Schubiner, Abbas, Batson und andere haben basierend auf vielen Studien ein Konzept entwickelt, das Unterstützung bei diesen oft quälenden und lange anhaltenden Symptomen bietet. Aspekte davon können sehr gut in die logopädische Arbeit integriert werden, weil sie zum einen gesprächsbasiert und zum anderen mit Tonus- und Atemarbeit gut kombinierbar sind.

Im Seminar wird das Konzept der neurologischen Schaltkreise (»neurocircuits«) von Schubiner und Abbas erläutert und Wege der Beratung aufgezeigt, die Logopäd:innen in ihre Arbeit integrieren können, um das Verständnis für diese oft jahrelang bestehenden Beschwerden für ihre Patient:innen zu erweitern und den Umgang damit zu erleichtern. Abschließend befassen wir uns theoretisch und praktisch mit den SOVTE (semi-occluded-vocal-teact-exercises) und mit dem Phänomen des »Twang« (Einstellung des aryepiglottischen Sphinkters für Stimmlage und Lautstärke) und seinem Nutzen beim Sprechen und Singen.

Erworbene Kompetenzen: Die Teilnehmenden kennen sich mit dem Phänomen der Vocal Cord dysfunction (ILO) und dem Handwerkszeug für die Behandlung aus. Sie kennen SOVTE-Übungen und verstehen, wie diese wirken. Ebenso wie die stimmliche Veränderung durch verschiedene Einstellungen des Kehlkopfrichters (Twang). Darüber hinaus verstehen sie die Zusammenhänge für »neurocircuits«, neurologische Schaltkreise, die für die Aufrechterhaltung chronischer Symptome verantwortlich sind. Sie sind sensibilisiert, diese Art von Symptomen zu erkennen und informiert, um Patientinnen und Patienten für den Umgang damit zu beraten.

DOZENTIN – Beatrice Rathey-Pötzke, M.Sc./GB, Lehrlogopädin
STUNDEN / FORTBILDUNGSPUNKTE – 14
VORAUSSETZUNGEN – Die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit im Praxisteil ist Voraussetzung.
ZIELGRUPPE – Logopädinnen und Logopäden, Akademische Sprachtherapeut:innen, Klinische Linguist:innen, Atem-, Sprech- und Stimmlehrer:innen
METHODEN – Vortrag, Pro-Kontra-Diskussion, Brainstorming, Erfahrungsaustausch, Übungen, Kleingruppenarbeit, Falldarstellung
GEBÜHR –  295 EUR (Praktikumsanleiter:innen 280 EUR)


ANMELDUNG:

Bitte melden Sie sich schriftlich bis vier Wochen vor Beginn Ihres Wunschseminars an.
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, empfehlen wir eine rechtzeitige Anmeldung an:

Logopädieschule Kiel
Simone Weber
Kieler Schloss, Schlossplatz 1
24103 Kiel
Telefon: 0431 55773-0
Telefax: 0431 5577333
E-Mail: fortbildung.logopaedie.kiel@uksh.de